Da dem Oldenburger Imkerverein nicht nur das Engagement für Honigbienen wichtig ist, sondern viele Mitglieder sich ehrenamtlich auch für andere Hautflügler engagieren, hatte der Verein am 8. November 2022 zum Vereinsabend beim BTB Oldenburg Werner Wichmann von der Unteren Naturschutzbehörde eingeladen. Werner Wichmann stellte den etwa 20 anwesenden Imkerinnen und Imkern vor allen Dingen das Projekt „Hautflüglerberatung“ des Umweltamtes der Stadt Oldenburg vor.

Jedes Jahr rufen tausende Bürger beim Umweltamt an – immer mit demselben Anliegen: Bienen, Hummeln, Wespen oder Hornissen haben sich im Haus, Garten oder sonstwo angesiedelt.

„Das tollste war mal ein Wespenvolk, das in einem Jackett gesiedelt hatte, welches jemand draußen vergessen hatte“, so Wichmann. Ziel der ehrenamtlich getragenen Beratung ist es, Völker von Stechinsekten nicht abzutöten und idealerweise am Ort zu belassen. „Die Menschen haben oft Angst vor den Tieren, aber wenn man sie mit Informationen versorgt, werden die meisten eher neugierig. Imker sind da perfekte Multiplikatoren, die sind den Umgang mit Stechtieren gewöhnt.“

Hier noch ein Beispiel für die konkrete Arbeit: Wespen der Gemeinen Wespe (Vespula vulgaris) hatten sich bei einer Dame im Balkonkasten ein Nest gebaut, flogen oft in die Wohnung in Bürgerfelde, stießen aber beim Landeanflug gegen Menschen, die auf dem Balkon saßen und stachen auch zu.

Da die Balkonbesitzerin sich sehr tierlieb zeigte, wurde nach einer Lösung gesucht, die die Tiere möglichst wenig beeinträchtigte. Am Ende war es eine ganz simple Lösung: Ein einfacher Gartenschlauch wurde von einem Vereinsmitglied, der auch in der Hautflüglerberatung tätig ist, an den Ein- und Ausgang des Wespennests angeflanscht und der Zugang zum Nest so verlängert.

Danach nutzten die Tiere den Schlauch als Zugang zu ihrem Nest – und der Anflug verlagerte sich nach draußen, vor den Balkon. Auf dem Balkon wurde niemand mehr gestört und die Tiere konnten die Brutsaison unbehelligt zuende führen.

Wer sich im Hautflüglerschutz der Stadt engagieren möchte, kann sich beim Umwelttelefon der Stadtverwaltung melden: 0441 – 235 2777 oder naturschutz[at]stadt-oldenburg.de