Erstes Vereinstreffen seit vielen Monaten

We will meet again – wir werden uns wiedersehen. Das sagte Königin Elisabeth II. ihren britischen Untertanen zum Trost im letzten Jahr. Seitdem sind weitere Monate in der Corona-Pandemie vergangen. Den meisten Vereinen ging es so wie uns. Treffen unmöglich.

Doch nun haben uns wiedergesehen! Noch zaghaft. Noch mit wenigen Leuten. Aber es war ein erstes Wiedersehen! Am Dienstag, den 11. Januar 2022 um 19.00 Uhr haben sich zehn unserer Mitglieder nach so vielen Monaten des Wartens im Ratskeller getroffen. Es ging natürlich um dies und das – und vor allem um Bienen.

Der große Austausch über das Bienenjahr 2021 und Neuigkeiten aus der Welt der Imkerei begann sofort. Und das Jahr 2021 kam mehrheitlich nicht gut weg: Varroaschäden, Drohnenbrütigkeit, Verlust von Königinnen, wenig Honig. Diesen Eindruck teilte auch Karoline. Zunächst hatte sie als erste die Auswahlfrage für unsere drei knappen Fragen für den Bericht im Web richtig beantwortet: „Wahr oder falsch? Die asiatische Hummelart Bombus impetuosus kann auch noch in 9.000 Metern Höhe fliegen und damit den Mt. Everest locker überfliegen.“ (Das ist korrekt). Ihre Antwort auf die eigentliche Frage nach dem Bienenjahr 2021 fiel ernüchternd aus. Kaum Honig. Zumindest gab es bei ihr und Co-Imkerin Lisa keine großen Probleme mit Varroa oder Schwarmtrieb. Dennoch erhielt 2021 nur eine Vier als Schulnote von ihr.

Weiter mit der nächsten Auswahlfrage: „Wahr oder falsch? Die nordamerikanische Feldwespe kann sich die Gesichter ihrer Artgenossen merken und entscheidet als Wächterin, ob sie Wespen hinein lässt, oder nicht. Sie ist auch in der Lage, sich die Gesichter von Menschen zu merken.“ (Auch das ist wahr). Achim nannte als erster die korrekte Antwort und war dann derjenige, der um seine Einschätzung gebeten wurde, wie er über die zunehmenden Formen alternativer Imkerei (z.B. wesensgemäß, zeidlern…) denken würde. Scheinbar hatte die Frage den Richtigen getroffen, denn sein erster Satz lautete, genau das stehe bei ihm groß über seiner Imkerei. Auf Naturbau zu setzen, keine Drohnenbrut zu schneiden, die natürliche Auslese zu ermöglichen, dem Volk zumindest das Gefühl zu geben, geschwärmt zu haben – all das waren Punkte, mit denen er sich gut identifizieren konnte. Bei der Zeidlerei allerdings war Achim skeptisch. Entsprechende Versuche in Deutschland würden seiner Beobachtung nach eher scheitern, in erster Linie vermutlich wegen der schwierigeren Varroabehandlung.

Die letzte Frage zur Unterhaltung richtete sich an den dienstältesten Imker / Imkerin im Raum. Und das war Peter, mit fast 20 Jahren Erfahrung. Die Frage lautete: Was war bislang dein schönstes oder einprägsamstes Erlebnis mit Bienen? Peter, der zum Wandern oft nach Fedderwarden fährt, erinnerte sich. Einmal wollte er nach der Rapsblüte seine Bienen zurück nach Oldenburg holen. Am Abend zuvor hatte es aber lang anhaltend geregnet. Als sie ankamen, war der lehmige Boden derartig durchweicht und die Honigräume so schwer, dass sie auch mit einer Karre immer wieder scheiterten. Am Ende musste einer ein Seil nehmen und sich wie ein Pferd vorm Pflug im wörtlichen Sinne vor den Karren spannen lassen, während der andere schob. Anders wären die Völker nicht aus dem Feld zu bewegen gewesen.

Ein schöner (und langer) Abend mit sehr unterschiedlichen Gesprächsthemen. Hoffentlich können wir das bald in noch größerer Runde wiederholen!